Vorkommen (häufig):
Turmaline kommen fast weltweit vor und 64 Länder liefern bekanntes Sammlermaterial.
Turmalin blau-grün (Indigolith): Brasilien.
Mohshärte (Skala 1 (weich) bis 10 (sehr hart)): 7 - 7,5
Kristallsystem: trigonal
Mineralogie:
Turmalin entsteht primär aus saurem, borhaltigem Magma, als typisches Kontaktmineral durch Einwirkung auf das umliegende Gestein, und kann primär-liquidmagmatisch, -pegmatitisch, -pneumatolytisch oder -hydrothermal sein. Seine Vielfalt hängt von der Beschaffenheit des Gesteins und des Magmas sowie dessen Kontakt ab. Eigentlich ist die Turmalin-Grundsubstanz farblos (wie bei dem seltenen Achroit), das schier unglaubliche Farbspiel entsteht durch feinste, wolkige Einlagerung verschiedenster Metalle. Kein anderer Edelstein zeigt eine solche Uneinheitlichkeit seiner stofflichen Zusammensetzung und Erscheinung. So nimmt der Turmalin eine Sonderstellung ein: In seinem Längenwachstum erinnert er an Pflanzenstängel, in seiner zart durchlichteten und rhythmisch angeordneten Farbenpracht an Blüten, auch sind die strengen Gesetze der Kristallwelt, die entweder streng angeordnete Flächen oder noch die vorkristalline Gelstruktur aufweisen, nur zum Teil verwirklicht. So webt das mineralische, pflanzliche und das zarteste Insektenleben der Schmetterlinge im Turmalin ineinander, er ist dem Pflanzenreich so nah wie kein anderes Mineral (nach Cloos).
Pneumatolytischer Bildung sind: Dravit, Schörl, Tsilaisit und die Elbait-Varietäten: Indigolith, Rubellit und Verdelith. Hydrothermaler Bildung sind: Buergerit, Feruvit, Foitit und Povondrait und die Elbait- und Liddicoatit-Varietäten: Achroit, Indigolith, Rubellit und Verdelith.
Mineralklasse: komplexe Borminerale der VIII. Mineralklasse, der Ring-Silikate.
Astrologische Zuordnung: Stier, Waage.
Organwirkung:
Gehirn, Hypophyse.
körperlich: allgemein: Die Farbwirkung ist weitaus wichtiger als die Einzelwirkung der verantwortlichen Mineralstoffe, wobei die Resorption der im speziellen Stein enthaltenen Mineralstoffe stark angeregt wird (nach von Holst); regen den Energiefluss der Meridiane und die Tätigkeit des gesamten Körperstoffwechsels an; werden allgemein bei Schwächezuständen und Mangelzuständen eingesetzt, auch zur Regenerierung von Narbengewebe oder energetisch gestörter Haut, zum Beispiel bei Verbrennungen, stärkt den Gleichgewichtssinn und hilft Kleinkindern, nicht zu stürzen und ihren Körper im Raum zu koordinieren; aktiviert die Nerven bei Lähmungserscheinungen, lindert Verspannungen und befördert die Lebenskraft in alle Bereiche des Körpers (nach Korse); helfen bei Taubheitsgefühlen (nach Gienger). Indigolith (blau): Ist der wichtigste Heilstein für die Nierenfunktion und den Wasserhaushalt. Wirkt über die Nebennieren auf die Mineralsalze des Körpers; regt den Wasserhaushalt an und fördert die Ausscheidung der Nieren und der Blase, erleichtert die Geburt (nach Gienger); unterstützt die Heilung von Brandwunden, gegen Lähmungserscheinungen, lindert Beschwerden der Schilddrüse, des Halses, der Lungen, der Verdauung, des Parasympathikus und des Immunsystems (nach Korse); wird bei Kehlkopfentzündungen, Halsentzündungen und Bronchialerkrankungen eingesetzt.
seelisch: allgemein: hilft als länglicher Kristall das freie geistige Wesen, das Ich, den Verstand, das Gemüt und den Körper zu einer integren Einheit zu verbinden, und von einem klaren Standpunkt heraus schöpferisch tätig zu werden; hilft stets zur rechten Zeit am rechten Platz zu sein (nach von Holst). Scheiben und Querschnitte können das Innere und die Welt in eine harmonische Beziehung bringen, stärken Individualität und freien Gefühlsausdruck, helfen in die Mitte zu kommen (nach von Holst). Multicolorketten lassen alle Gefühle frei fließen, öffnen das Herz und die Sinne, verleihen Leichtigkeit, Schönheit und Würde (nach von Holst). Indigolith: hilft im Einklang mit den Gesetzen der Natur zu leben, stärkt Liebe, Treue, Zuwendung, Reinheit und Geduld; macht dankbar, besonnen und wirkt verfeinernd (nach Korse); macht tolerant, verantwortungsbewusst, hilft Trauer und Gefühle frei auszudrücken, bringt gefühlsmässig ins Fließen (nach Gienger); macht erlebbar, ein ewiges, freies geistiges Wesen zu sein und versöhnt damit gleichzeitig in der materiellen Welt beheimatet zu sein (nach von Holst).
Anwendung:
Turmalin wird als Kristall unmittelbar am Körper (Schörl, Wassermelonen-Turmalin) getragen; als Ketten (mehrfarbig) getragen; als Anhänger (Indigolith) am Hals bzw. in Höhe des Herzens (Verdelith) getragen; als Turmalinwasser (Rubellit, Indigolith, Schörl) morgens nüchtern getrunken.
Quelle: "Enzyklopädie der Steinheilkunde" von Werner Kühni und Walter von Holst