Vorkommen (häufig):

Algerien, Äthiopien, Brasilien, China, Deutschland, Ecuador, Frankreich, Indien, Madagaskar, Mexiko, Myanmar, Namibia, Nepal, Peru, Rumänien, Russland, Schweiz, Spanien, Tansania, USA. Herkimer Diamant (Vorkommen gering): USA (Herkimer).

Mohshärte (Skala 1 (weich) bis 10 (sehr hart)): 7

Kristallsystem: trigonal

Mineralogie: 

Bergkristall entsteht primär-hydrothermal aus einer reinen Kieselsäurelösung, die nahezu frei ist von Fremdbeimengungen, in der Regel in Gängen, auf Drusen und Klüften. Klare Kristalle können sich aber nur dann bilden, wenn alle Wachstumsbedingungen wie Druck, Temperatur, Kieselsäuregehalt der Lösung über einen langen Zeitraum konstant bleiben; sekundär in Sedimenten auch authigen gebildet in Kalken und Sandsteinen; auf alpinoiden Klüften; metamorph durch Rekristallisation und Neubildung in Schieferungen.

Mineralklasse: fast reiner Kristall-Quarz der IV. Mineral-klasse, der Oxide. Heilkundlich kann Bergkristall auch als Gerüst-Silikat angesehen werden, als letztes Glied in der Folge abnehmender Fremdstoffe und zunehmend komplexer Strukturen von Insel-, Gruppen-, Ketten-, Ring-, Schicht-und Gerüst-Silikaten. Bei Bergkristall verbindet sich schließlich die Kieselsäure nur noch mit sich selbst und bildet riesige dreidimensionale Strukturen, fast ungestört von Fremdmetallen.

Astrologische Zuordnung: Jungfrau, Löwe; Aszendent Schütze, Steinbock

Organwirkung:

Augen, Haut, Nerven

körperlich: verbessert die Abwehrkraft; wirksam bei allergischen Hauterkrankungen, Juckreiz und Neurodermitis, welker Haut sowie bei kleinen Schürfungen; kühlt bei Brandblasen, Verbrennungen und Sonnenbrand; Stärkung der Sehkraft; hilfreich bei Augengeschwüren, Bindegewebsschwäche, Darmreizung; verbessert die Durchblutung bei Arteriosklerose und der Herzkranzgefäße; bei Eiterungen, Gallensteinen, Schmerzzuständen nach Gürtelrose, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen; lindert Menstruationsbeschwerden und Hitzewallungen; bessert Rückenschmerzen, Schleimbeutelentzündungen und Nackenverspannungen; empfehlenswert bei Magenschmerzen und Verdauungsbeschwerden, Harnblasenbeschwerden und Prostataleiden; bei Knochenerweichung, Kreislaufbeschwerden, Mundschleimhautentzündung; wird zur Narbenentstörung eingesetzt; wirksam bei Übersäuerung, Krampfadern und Venenentzündungen sowie bei Zahnfleischreizung.

seelisch: fördert klare Wahrnehmung und Selbsterkenntnis; angezeigt bei Süchten und Ersatzhandlungen bzw. Handeln wider besseren Wissens; ermutigt zu Vernunft und Objektivität; erleichtert das Lernen und Verstehen, die Aufnahme von Wissen und Daten, ebenso das Abrufen und Erinnern; hilft sinnvolle Verknüpfungen zu erstellen und nicht Zusammengehörendes zu trennen und dadurch auch traumatische Erinnerungen aufzulösen; fördert Realitätssinn, Nüchternheit und Klarheit; lässt den eigenen Standpunkt finden und bewahren; wirkt gegen Überempfindlichkeit, Selbstmitleid, Schwäche, Albträume, Verdunkelung des Gemüts, Zerstreutheit, Schreckhaftigkeit und Reizbarkeit.

Analogie: Wie Silizium die Erdkruste mitbildet, indem Kieselsäure zur Erdoberfläche hin quantitativ stark zunimmt, schützt, stützt und ummantelt Kieselsäure den ganzen Menschen, gerade in der Haar-, Haut- und Nagelbildung. Bergkristall wirkt stets ordnend, durchlichtend und stärkend. Auch im Pflanzenwachstum bildet Kieselsäure die Gerüstsubstanz. Von Rudolph Steiner stammt die Betrachtung, Bergkristall stehe, als Sinnesorgan für höhere Wesenheiten, zum Organismus Erde wie die Augäpfel zur Hirnschale (nach Cloos).

Anwendung:

Bergkristall wird als Kristall direkt auf die Haut, auf die betroffene Körperstelle gelegt; als Splitter-oder Kugelkette, gebohrter oder gefasster Kristall, Pi-Scheibe oder Buddha-Tikra am Körper getragen; als Cabochon oder flacher Trommelstein auf die geschlossenen Augen gelegt; als Kristall oder Trommelstein in der Hosentasche mitgeführt; als Bergkristallwasser getrunken; als Kristall oder Kristallstufe zur Meditation, kontemplativen Betrachtung oder zur Energetisierung von Räumen aufgestellt. Bergkristall lässt sich gut mit anderen Steinen gemeinsam anwenden und verstärkt meist deren Wirkung. Als Erdenhüter-Kristall ist er über größte Entfernungen geistig und energetisch wirksam (nach Hahl).

Quelle: "Enzyklopädie der Steinheilkunde" von Werner Kühni und Walter von Holst